Frauen trotzen bei der Team-DM und holen Bronzemedaille
„Überglücklich und immer noch sprachlos von ihrem Überraschungssieg sind sieben niedersächsische Leichtathletinnen von den deutschen Meisterschaften im Teamwettkampf zurückgekehrt“, so lautete die Aussage des Teams nach dem überragenden Gewinn des Deutschen Meistertitels im Herbst 2019. Die Coronapandemie ließ diese Meisterschaft in 2020 und 2021 ausfallen. Als im Frühjahr feststand, dass in diesem Jahr im September wieder die Deutsche Team-DM in Lage stattfindet, beschlossen die Athletinnen der Startgemeinschaft Friedrichsfehn, Barßel und Brinkum die Mission Titelverteidigung zu starten.
Die erforderliche Qualileistung erbrachte die Mannschaft in Verden. Mit der dort erreichten Punktzahl von 6.988 lagen sie nach Abschluss aller Qualiwettbewerbe auf Platz 1 der Meldeliste. Im Vorfeld gab es leider zwei Ausfälle. Mit Corinna Sandfort fehlte aufgrund einer hartnäckigen Fußverletzung die stärkste Punktesammlerin im Sprung und Sprintbereich. Es sprach aber für den Teamgeist, dass Corinna mit nach Lage fuhr, und im Kugelstoßen wichtige Punkte sammelte. Am Abend vor dem Wettkampf meldete sich dann mit Karina Hunfeld die stärkste 800 m-Läuferin mit Fieber kurzfristig ab.
Und als würde das noch nicht ausreichen, nahm das Verletzungspech gleich bei der ersten Disziplin ihren Lauf: Kira Bogerding sprang zwar locker 1,35m, riss sich dann aber die Achillessehne. Statt nun Punkte im Kugelstoßen und Weitsprung zu holen, fuhr Kira ins Krankenhaus. Gute Besserung, Kira! Wiebke Siemer verletzte sich gleich bei der Anfangshöhe und Jennifer Witte riss dreimal ihre Anfangshöhe. So ging nur ein Ergebnis (in Teamwettbewerben zählen immer die Ergebnisse der beiden besten Athletinnen) in die Wertung ein. Damit fehlten der Mannschaft nicht nur eingeplante 400 Punkte, sondern für die weiteren Disziplinen auch zwei Athletinnen. Die Titelverteidigung war zu dem Zeitpunkt nicht mehr möglich. Trotzdem kämpfte jede Einzelne für ein tolles Mannschaftsergebnis!
Jutta Fröhling lief zum ersten Mal seit Schülerzeiten und „aus der kalten Hose“ 800 m und Jennifer und Silke Nowotny vertraten Wiebke und Kira beim Weitsprung. Auch wenn das Fehlen der „Spezialistinnen“ viele Punkte kostete, so gab es natürlich auch tolle Leistungen in Lage. Jala Gangnus lief die 100 m in guten 13,11 Sekunden, Hanna Heinje verfehlte die 5 m mit 4,93 m nur ganz knapp, und Corinna stieß die Kugel trotz ihrer Verletzung gute 9,89 m weit. Im Diskus überzeugten Mareike Witte mit sehr guten 38,28 m und auch Rieke Voß freute sich über 29,29 m. Den Knaller lieferte zum Abschluss die 4×100 m-Staffel. In 51,09 Sekunden distanzierten sie als Sieger die zweitplatzierte Staffel um mehr als 2,5 Sekunden. Nach Abschluss des Wettkampfes stand fest, dass die Mannschaft 6.484 Punkte geholt hatte – und damit mehr als 500 weniger als in Verden. Zur Goldmedaille fehlten „nur 338“ Punkte, mit einer geschafften Anfangshöhe beim Hochsprung wäre somit der Sieg möglich gewesen. Da es so viel Pech bestimmt nicht noch einmal geben wird, haben sich die Starterinnen gleich in Lage geschworen: „Den Titel holen wir uns im nächsten Jahr zurück!“