Berit Decker und Bastian Schwarz bei den Norddeutschen Meisterschaften am Start

Sieben Landesverbände tragen die Norddeutschen Meisterschaften aus, man kann also von einer halben Deutschen Meisterschaft sprechen. Die Nachfrage war in diesem Jahr enorm, über 800 Teilnehmer gaben mehr als 1.200 Meldungen ab.

In einzelnen Disziplinen war die Nachfrage so groß, dass der Veranstalter Meldungen ablehnen musste. Davon war unter anderem der Weitsprung der WU18 betroffen. Mit mehr als 30 Meldungen war die Kapazität in dieser Disziplin überschritten, der Veranstalter ließ nur 25 Meldungen zu. Berit Decker hatte den Richtwert von 5,20m  in Rostock gesprungen, und wurde als 19. der Meldeliste angenommen. Berit war Anfang Mai gut in die Saison gestartet, bevor sie eine Fußverletzung nicht nur zurückwarf, ein Sprungtraining war seit zwei Monaten nicht mehr möglich. Sie arbeitete im Training zwar an der Körperstabilität und am Anlauf, aber die Explosivität am Balken war nicht mehr so dynamisch wie zu Beginn der Saison. Trotzdem zeigte sie in Lübeck zwei technisch saubere Sprünge, verfehlte aber leider knapp die 5 m. Allerdings litt der Wettkampf unter drückender Hitze jenseits der 30 Grad. Die meisten Weitspringerinnen „flüchteten“ direkt nach ihrem Sprung unter das Tribünendach. Was für Berit mit durchgehendem Sprungtraining möglich gewesen wäre, zeigte die Auswertung nach dem Vorkampf. Zum Einzug in den Endkampf war eine Weite von 5,18 m erforderlich, diese Weite hat sie in der Vergangenheit schon mehrfach übertroffen. So schied sie nach dem Vorkampf aus, und gehörte nicht zu den besten Achtplatzierten.

Bastian Schwarz (MU18) hatte in den letzten Wochen mehrfach seine Bestleistung im 400 m-Lauf nach unten gedrückt. Vor einer Woche lief er das erste Mal unter 54 Sekunden und erreichte Platz 3 bei den Niedersachsenmeisterschaften. Sein Lauf in Lübeck fand um kurz nach 18 Uhr statt. Zum Glück lag die Laufbahn größtenteils im Schatten, aber die Temperatur war immer noch hoch. Da er erst am Tag des Laufes angereist war, fühlten sich seine Beine bereits beim Warmmachen nach eigener Aussage „schwer“ an. Die Einteilung der Läufer ergab, dass er im ersten Lauf auf der Innenbahn laufen musste. Zusammen mit dem Betreuer Alf Decker nahm er sich vor, das Rennen mutig anzugehen, die Läufer auf den Bahnen drei und vier, die mit jeweils deutlich langsameren Zeiten gemeldet waren, bereits auf der Gegengeraden einzuholen, dann mutig durch die zweite Kurve zu laufen und auf der Zielgeraden noch schauen, was die Beine hergaben. Und das Vorhaben setzte er fast perfekt um. Nachdem er die ersten 100 m etwas verhalten anging, zog er das Tempo merklich an und lag nach 200 m bereits auf Platz 2. Auch der folgende Kurvenlauf war sehr gut, und auf der Zielgerade hatte er noch genug Kraft, um den zweiten Platz locker zu verteidigen. Im Ziel war er allerdings total platt, was mit Sicherheit auch am schwülen Wetter lag. Dennoch konnte Bastian sich sehr über die Zeit freuen. Trotz der hohen Temperatur, der langen Anreise und der späten Uhrzeit verbesserte er seine Bestzeit auf 53,88 Sekunden. Damit sicherte er sich unter allen Teilnehmern einen tollen neunten Platz.