Der SV Friedrichsfehn ist ein Stern des Sports
„Leicht in die Athletik – Gemeinsam trotz Handicap“
Unter diesem Motto ist der SV Friedrichsfehn beim Wettbewerb „Sterne des Sports“ angetreten und hat den Großen Stern in Bronze gewonnen. In dem von den Volks- und Raiffeisenbanken und dem Deutschen Olympischen Sportbund ausgerichteten Wettbewerb werden Vereine für ihr soziales Engagement ausgezeichnet. Durch den Sieg im Gebiet Oldenburg/Südliches Ammerland tritt das Friedrichsfehner Projekt nun auf Weser-Ems-Ebene um den Silbernen Stern an. Alle Silberstern-Gewinner aus dem Bundesgebiet konkurrieren dann in Berlin um den Goldenen Stern des Sports.
Kinder und Jugendliche mit körperlichen oder geistigen Einschränkungen haben es besonders schwer, im Sport integriert zu werden. In Mannschaftssportarten ist es nahezu unmöglich, gehandicapte Kinder in das normale Geschehen einzubinden. Aus diesem Grund hat Rainer Koch vor Jahren die Prüfung zur Abnahme des Sportabzeichens für Menschen mit Behinderungen abgelegt. So kann er auch Menschen mit Behinderungen die Möglichkeit zu geben, die Sportabzeichenprüfung abzulegen. Pro Jahr stellen sich etwa 5-10 vor allem junge Menschen mit viel Freude und in der Regel erfolgreich der Herausforderung eines Sportabzeichens zusammen mit nicht eingeschränkten Sportlern. Diese Erfahrungen haben gezeigt, dass grundsätzlich ein gemeinsames „Training“ und Freude am Sport auch für Kinder mit Einschränkungen möglich ist. Daher übertrug es Rainer mit Hilfe aller Trainer in die Leichtathletikabteilung. Derzeit sind fünf Kinder im Alter von 7-14 Jahren mit unterschiedlichen Einschränkungen in den Trainingsgruppen der Leichtathletikabteilung eingebunden. Sie nehmen auch mit viel Freude an Wettkämpfen teil und können sich hier als vollwertiger Sportler fühlen. Positiv wirkt sich aus, dass Rainer als einer der beiden Abteilungsleiter der Leichtathletik entsprechendes Know-how einbringt.
Seit September 2022 geht der Inklusionssport noch einen Schritt weiter. Die Leichtathletikabteilung hat ein Pilotprojekt gestartet, in dem auch Kinder und Jugendliche mit stärkeren Einschränkungen in das reguläre Training der jeweiligen Altersgruppen integriert werden können. Im Vorfeld finden Gespräche mit den Eltern und natürlich den Kindern statt, um die besonderen Bedürfnisse kennen zu lernen. Kern ist der Einsatz einer „Betreuerin“ oder eines „Betreuers“, um Ansprechpartner im Hintergrund und Vertrauensperson auf dem Platz für die Kinder zu sein. Auch soll sie/er dadurch die Übungsleiter entlasten, da diese bei einem regulären Training normalerweise keine Zeit für „Sonderfälle“ haben. Als Betreuer sollen ein oder mehrere Jugendliche oder junge Erwachsene fungieren, die nach Möglichkeit eine Nähe zum Sport (nicht notwendigerweise Leichtathletik) haben, und sich gegenseitig vertreten können. Das Projekt ist zunächst für ein Jahr vorgesehen, bei Erfolg ist die dauerhafte Fortführung und der Ausbau ohne Projektcharakter geplant.
Rainer nahm für seine unermüdliche Arbeit die begehrte Auszeichnung aus den Händen von Herrn Nannemann (Vorstand der Oldenburger Volksbank) und Tim Focken (Botschafter der Aktion) entgegen. Auch wenn er Initiator und treibende Kraft der Initiative ist, so gilt der Dank dem Vorstand des SV Friedrichsfehn und der Abteilungsleitung der Leichtathletik, aber insbesondere dem Sportabzeichenteam im Verein und den Trainern der Leichtathletikabteilung.
Den wichtigsten Personen soll am Schluss gedankt werden: alle Kinder und Jugendliche, egal ob mit oder ohne Einschränkungen, sind durch ihr gemeinsames Training und den Spaß am Sport die wahren Sieger!